Hofer: Temelin-Ausbau: FPÖ fordert Euratom-Ausstieg
Österreich hat Veto-Karte verspielt - Treffen der
EU-Umweltminister in Eisenstadt - Pröll muss Farbe bekennen
Mit scharfer Kritik reagiert die FPÖ auf den geplanten
Ausbau des umstrittenen Atomkraftwerkes Temelin. FPÖ-Vizebundesparteiobmann
Norbert Hofer fordert einmal mehr einen Ausstieg Österreichs aus dem
Euratom-Vertrag.
"Über Euratom wird die Kernkraft auch mit österreichischen Steuergeldern
gefördert. Dass Euratom dazu dient, Kernkraftwerke sicherer zu machen, das ist
eine dreiste Lüge. Nur neue Kernkraftwerke sollen durch die Finanzierung von
Studien durch Euratom sicherer gemacht werden. Wir wollen aber keine neuen
Kernkraftwerke, daher ist es auch sinnlos, unser Geld hier einzusetzen."
Kritik übt Hofer im Zusammenhang mit dem Kernkraftwerk Temelin an den Grünen:
"Die einzige Möglichkeit, die Stillegung des Werkes zu erzwingen, wäre ein Veto
Österreichs gegen den EU-Beitritt Tschechiens gewesen. Nicht nur SPÖ und ÖVP,
auch die Grünen haben diese einzig gangbare politische Möglichkeit abgelehnt."
Noch heute findet sich auf der Homepage der Grünen folgende Stellungnahme dazu:
"Ein Veto macht Temelin nicht sicherer, im Gegenteil, wenn Tschechien nicht der
EU beitritt, wird Temelin völlig unbeeinflussbar, ... eine Stillegung rückt in
weite Ferne", berichtet Hofer.
"Nun ist das Gegenteil eingetreten. Tschechien ist der EU beigetreten und
Temelin wird nicht stillgelegt sondern ausgebaut. Ich gratuliere den Grünen. Sie
haben gemeinsam mit Rot und Schwarz der tschechischen Atomlobby in die Hände
gespielt."
Die FPÖ fordert Umweltminister Pröll auf, beim heutigen Treffen der
Umweltminister der EU in Eisenstadt den geplanten Ausbau von Temelin zu
thematisieren. "Pröll muss Farbe bekennen. Es wäre gut, sich bei einem dieser
Treffen weniger mit dem Büffet und mehr mit Temelin zu beschäftigen", betont
Hofer.