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pts050627048 Politik/Recht
Gewerbeverein: Dank der Franzosen gibt's keine
EU-Samen-Verfassung! 99,5 Prozent der
Nationalratsabgeordneten muteten uns diesen Entwurf zu!
Wien (pts/27.06.2005/21:48) - Valéry Giscard
d'Estaing hat sich aufgeblasen: Das sollte eine EU-Verfassung nicht für
Experten, sondern für die Bürger werden. So versprach es mit ihm der
Konvent, als er zusammentrat, hoch und heilig. Europa, diese Sphinx der
Sehnsüchte und Ängste, sollte dem Bürger "näher gebracht", ihm endlich
"transparenter, effizienter, demokratischer" begegnen. Ein Wochenende mit
der EU-Verfassung auf der Couch - etwas Herrlicheres gibt es nicht, meint
man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV).
Da haben uns 182 von
183 (99,5 Prozent) der österreichischen Nationalratsabgeordneten wohl in
etwas hinein manövriert. Wenn der Bürger diese Verfassung auch nur liest,
dann weiß er, was ihm bevorsteht.
Da hat man sich in Österreich
doch stets zu Recht mokiert, dass die Taxikonzessions-Regelung in unserer
Verfassung nichts verloren hat. Und jetzt lesen wir einen Schmarrn etwa
über die Samen in der EU-Verfassung. Aus diesen und anderen Gründen wuchs
das Kernungetüm der EU-Verfassung von 193 Seiten Verfassungstext auf
schließlich 482 Seiten.
An die 200 Seiten sind Protokolle und
Anhänge: Etwa der Passus, dass der Finnen-Minderheit der "Samen
ausschließliche Rechte zur Rentierhaltung innerhalb der traditionellen
Samen-Gebiete gewährt werden können".
Wir achten natürlich die
Rechte der Samen - sie sind uns nahezu heilig. Aber was kratzt uns, was
die Finnen einst ihren Samen versprochen haben.
Fast 100 weitere
Seiten befassen sich mit Erklärungen zu den einzelnen Artikeln. Wer so
versucht eine Verfassung dem Bürger "näher zu bringen", ihm endlich
"transparenter, effizienter, demokratischer" begegnen, der verarscht mit
dieser EU-Verfassung eben genau diese Bürger. Die Franzosen und
Niederländer haben es auch ihren Regierungen und der EU entsprechend heim
gezahlt.
In Österreich ist das anders: 99,5 Prozent der
Nationalratsabgeordneten stehen auf dem Standpunkt, dass dieser
Verfassungsentwurf dem Bürger zumutbar sei. Man fragt sich, ob - und das
sei nicht als Sympathiekundgebung für Frau Rosenkranz misszuverstehen -
99,5 Prozent der Abgeordneten überhaupt wussten, worüber sie da abgestimmt
haben? (Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein Ansprechpartner: Herwig
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